Rio Dulce & Livingston

Da für uns das neue Jahr erfreulicherweise mit gutem und stabilem Wetter begonnen hat, entschließen wir uns gemeinsam mit Regina, Bernhard und Gina dazu einen Ausflug über den Río Dulce nach Livingston zu unternehmen. War einst der Río Dulce für die Segel-Flotte fest in der Hand der spanischen Konquistadoren ist er es jetzt in amerikanischen Händen reicher Segelyachtbesitzer – das zumindest ist bei einem Blick in die reichlich vorhandenen Marinas von Rio Dulce unverkennbar. Wie in allen Marinas dieser Welt gilt auch hier das Motto: Größer ist Besser, Prunk und Protz scheinen keine Grenzen zu kennen. Außer dem durch die Spanier errichteten Castillo de San Felipe de Lara erinnert heute kaum noch etwas an diese Vorherrschaft und an die Piraten der Karibik, die der Grund für die Errichtung des Castillo waren. Die modernen Piraten haben indes guatemaltekische Pässe und nett beschriftete T-Shirts und sind sehr geschäftstüchtig was das Aufschwatzen einer Tour den Fluss hinunter betrifft. An Vereinbarungen wird sich in feinster Piratenmanier natürlich nicht gehalten. So starten wir mit genug Frust im Bauch erst eine Stunde später als geplant – 8:00 anstatt 7:00 früh. Der Kutter-Kapitän muss erst einmal aus dem Schlaf geholt werden und nachdem er auch noch seine Papiere vergessen hatte machen wir einen erneuten Stopp in seiner Piratenbehausung um -wie könnte es auch anders sein-  auf direktem Weg die nächste Tankstelle anzulaufen. Wertvolle Minuten verrinnen, die Sonne steigt unaufhörlich höher, was bewirkt, dass sich nicht nur das fotogene Morgenlicht sondern auch unsere Motive, die Vertreter zahlreiche Vogelarten wie Kormorane, Pelikane, Tukane etc. zurückziehen. Einen Vorteil hat die späte Abfahrt allerdings, zumindest sind jetzt alle Souvenir-Boote in Position um auf uns bei der Durchfahrt der tatsächlich schönen Mangroventunnel einstürmen zu können. Sarkastisch angemerkt sind diese ja auch viel interessanter als die als Nationalpark ausgewiesenen von dichtem undurchdringlichen Urwald bewachsenen Uferzonen des Río Dulce. Und wer will schon lieber in der Ruhe des Morgens mit etwas Glück Seekühe (Manatees) sehen…
Nach einem guten Frühstück am Fluss und eine paar Höhlenbesichtigungen geht es auf direktem Weg nach Livingston – der Ort mit seinen etwa 16.000 Einwohnern ist einzig über den Wasserweg (von Belize oder Honduras) bzw. den Río Dulce erreichbar. Bekannt ist Livingston für seine ungewöhnliche Mischung verschiedener Volksgruppen und Kulturen wie den Garifuna, den Kekchí und den Ladino, jedoch wird das Stadtbild eindeutig von den Garifuna geprägt.

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