Parque Nacional Sierra San Pedro Martir

Der kalifornische Kondor galt vor etwa 30 Jahren als so gut wie ausgestorben. Weltweit war der Bestand aufgrund Bejagung und passiver Vergiftung durch Pestizide auf gerade mal etwas mehr als 20 Vögel zusammengeschrumpft. Der drohende Verlust betraf nicht weniger als eine Art, die schon vor über 30.000 Jahren ihre orangerot gefärbten, nackten Köpfe in eiszeitliche Mammutkadaver versenkte.
Während jener letzten Eiszeit erstreckte sich das Verbreitungsgebiet der Riesenvögel (immerhin beträgt ihre Spannweite bis zu drei Meter und macht sie damit nach ihren engen Verwandten, den Andenkondoren zum zweitgrößten flugfähigen Vogel der Erde) noch auf große Teile des amerikanischen Kontinents – hin von der pazifischen Westküste bis hinüber nach Florida und hinauf bis zum heutigen Staat New York.
Das wir –im Jahr 2016– auf der Baja California, mit einem solchen Moment belohnt werden könnten, hatten wir uns im Traum nicht ausgemalt, als wir beschlossen die 100 einsamen Kilometer landeinwärts in den Parque Nacional San Pedro Mártir zu fahren. Steil zog sich die Straße in immer enger werdenden Abschnitten hinauf bis auf 2800 Meter über dem Meer. Je höher sich der Ducato dabei unter spürbarem Protest schraubte, ja grandioser und erhabener wurde die Landschaft.
Nach 70-jähriger Abwesenheit wurden hier 2003 die ersten 6 Kondore wieder in die Freiheit entlassen. Das erste Küken schlüpfte im April 2007. Insgesamt leben in der Sierra de San Pedro Mártir nun um die 20 Pärchen und weltweit hat sich die Population bis zum heutigen Tag auf etwas mehr als 200 freilebende Tiere erholt. Daneben leben zusätzlich etwa gleich viele in Gefangenschaft.
Der Moment, diese Tiere in freier Wildbahn zu erleben, zu beobachten und von ihnen umringt auf Tuchfühlung gehen zu dürfen war sicher einer der spektakulärsten unserer gesamten Reise. Vielen Danke liebe Mutter Natur für dieses einmalige Geschenk!

[geo_mashup_show_on_map_link]

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.