Brunswick – Friendly People Town
Brunswick ist der klare Beweis, dass sich die Dinge nach denen man sucht nicht etwa durch das Intensivieren der Suche finden lassen, sondern sich selbst die rechte Zeit aussuchen um den Weg zu kreuzen.
Seit Richmond waren wir Beide mehr oder weniger in jeder größeren Stadt mit unterschiedlicher Intention auf der Suche nach ein paar Visitenkarten und einem Aufkleber für unseren Ducato. Schließlich sollte unser Motto „2 B Free“ auch irgendwie erkennbar sein und wir hatten es auch satt, den Menschen die wir kennenlernten immer wieder auf Papierschnipsel oder Kassenzettel unsere Kontaktdaten und die Adresse unseres Blogs zu schreiben.
Aber egal wie sie alle hießen, ob „Fastsigns“ oder „Express Print“ – innerhalb eines Tages oder gar innerhalb von Stunden konnte kein noch so großer Printstore unsere Wünsche erfüllen. Von unseren Preisvorstellungen mal ganz abgesehen…
Aus dem Augenwinkel sehen wir beim Vorbeifahren den Schriftzug „Premier Printing“. „Wir können es ja versuchen“ war Julias –zugegebener Weise nicht gerade Hoffnung machende– Antwort. Gut nachvollziehbar, hatten wir doch schließlich seit gerade 5 Minuten ein wieder Mal ernüchterndes Angebot über $95 und 4 Tagen Wartezeit für 500 Visitenkarten in der Tasche.
„Egal, ich probiere es“ erwidere ich, wende weiter vorn und fahre auf den kleinen Parkplatz vor das etwas exklusiv wirkende Gebäude von „Premier Printing“.
Im Innenraum, gerade einmal um die 100m² groß, empfängt uns eine nette Frau und fragt wie Sie uns helfen kann. Mit wenig Hoffnung tragen wir unser Anliegen vor und werden mit der Antwort völlig überrascht. 100 Visitenkarten – kein Problem. Am selben Tag – wenn wir wollen, auch sofort. Und preislich zu einem Drittel als die Offerte eine Stunde zuvor.
Kurz darauf sitzen wir am Tisch von Robert – dem Graphic Designer. User Layout hatte Julia natürlich schon vorbereitet – es ging also nur noch ums Drucken und Schneiden. Natürlich kamen wir nicht umhin auch etwas über uns und unseren Roadtrip zu plaudern und während im Hintergrund die Bögen bedruckt wurden, video-telefonierte ich mit dem Vater von Jasan, einem Kollegen von Robert. Natürlich auf Deutsch, denn er war jahrelang selbst in Deutschland und es gab natürlich viel worüber man erzählen konnte. Es ist kaum zu glauben und wirkt im Nachgang immer noch etwas unreal, aber selbstverständlich wurden wir auch gleich eingeladen einmal vorbeizukommen, wenn wir wollen und es zeitlich passt und wir sollen uns auf jeden Fall melden, wenn wir etwas brauchen.
Kaum war der Hörer aufgelegt, bot Robert uns an, uns „Premier Printing“ vorzustellen. 20 Minuten später hatten wir tatsächlich eine komplette Führung durch den Print-Bereich der Firma. Während für mich hier aber alles mehr oder weniger böhmische Dörfer waren, konnte Julia –als gelernte Mediengestalterin– mit Robert fachsimpeln.
Damit nicht genug: Zwar konnten uns die freundlichen Menschen hier in Bezug auf unser Sticker Logo für den Ducato nicht direkt weiterhelfen, dafür hatten sie aber die entscheidende Adresse für unser Anliegen: „Nitro Signs„, keine 5 Minuten entfernt. Zwar seien die Jungs immer sehr „Land unter“ aber wir sollten unbedingt mit Cris sprechen und ihm unser Anliegen schildern. Gesagt – Getan! Und auch hier – mit soooo viel Freundlichkeit und diesem Blinzeln in den Augen war die Antwort: „OK, no problem guys – bis wann?“ Zaghaft versuchten wir um das „Sofort“ einen verbalen Bogen zu schlagen und erklärten, dass wir gern eine Nacht auf Jekyll Island verbringen möchten und ob es denn Morgen möglich wäre. Cris Augenbrauen hoben sich etwas, er fragte: „Mittag?“ Ich entgegnete: „Ähmmm, Ja!?“ Und er wiederum ein schlichtes selbstverständliches: „OK, geht klar. Soll ich die Sticker kleben oder wollt ihr?“ Anmerkung: $15 war die Differenz – also für 2 geplottete Sticker (vorn und hinten) mit Bekleben $65 – das war mehr als nur fair. Ich schaute Julia kurz an und wir waren uns einig: „Du machst es!“
Zurück bei Premier Printing – mit breitem Grinsen und überglücklich – waren auch unsere Karten fertig – und klar, auch dieser Weg zurück zum Auto sollte nicht ohne den nächsten guten Tipp erfolgen. Wir müssen, so wir denn schon hier sind- unbedingt bei „Shucks Seafood Market“ vorbei schauen. Ein absolutes Muss! Bevor wir recht darüber nachdenken können, wird schon telefoniert. Mr. Brown würde uns schon mit ein paar Kostproben erwarten…
An dieser Stelle mal ein ganz dickes Danke an Euch, das Team von Premier Printing.
Keine 10 Minuten später stehen wir in „Shucks Seafood Market“ und bekommen vom unglaublichen Mr. Brown eine Kostprobe der (mir läuft noch beim Schreiben das Wasser im Mund zusammen) Garlic Shrimps und kurz darauf der Buffalo Shrimps. H-A-M-M-E-R – und mit Worten nicht zu beschreiben. Wir bestellen das Shrimp-Trio und dazu Fried Garlic Corn (Maiskolben in einer Knoblauch-Butter-Marinade) und „Fried Buffalo Eggs“. Oh Leute war das ein Fressen…
Einen Tag später stehen wir übrigens an gleicher Stelle – die Menü-Karte in der Hand und unschlüssig ob wir nochmals einfach das gleiche ordern sollen oder etwas anderes. Die Argumentation ist einfach: „Es war doch so geil lecker“ gegen „aber es gibt doch noch sooo viele andere Leckereien“ – Malt es Euch einfach aus oder fragt uns doch wie es ausgegangen ist, wenn ihr neugierig seid 😉
Danke, Dante & Danke, Mr. Brown!
Aber da war ja noch etwas eine gute Stunde zuvor: Cris steht auf der Leiter hinter unserem Ducato, Reinigungsspray in der Hand, Cutter, Maßband und Tape links und rechts in den Hosentaschen seiner Shorts verteilt. Gut schaut es aus unser Logo, als Cris die Plottfolie abzieht und ich es zum ersten Mal auf dem beigen Untergrund des Hochdachs bewundern kann. Richtig schick! Und vorn erst – wie cool. Ja, es macht uns auch ein wenig stolz als 2 B Free Team unterwegs zu sein, gerade „um frei zu sein“ – DANKE Cris, DANKE „Nitro Signs“.
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